Silber bei Deutscher Meisterschaft für Barbara Plötz

Zum zweiten Male Silber für das Bad Kötztinger Lauftalent bei DM

Mit einer gewissen Erwartungshaltung trat die 17-jährige Athletin des TV Bad Kötzting am Donnerstag die lange Reise nach Mönchengladbach zu den deutschen Jugendmeisterschaften an. Lag sie doch in der Meldeliste der 26 gemeldeten U 18 Läuferinnen auf dem zweiten Platz. Aber diese Zeiten werden oft bei extra gesetzten Läufen bei den Qualifikationsmeetings gelaufen. Dort geht es nicht um die Platzierung, sondern um die Zeiten. Bei Meisterschaften werden die Karten ganz neu gemischt und da heißt es erstmal die Vorläufe zu überstehen.

Barbara wurde in den zweiten der insgesamt drei Vorläufe am Freitag um 12.45 Uhr gesetzt. Um diese Uhrzeit zu laufen ist für viele schon ungewohnt. Wer hat um diese Uhrzeit schon Zeit zu trainieren. Aber das traf auf alle zu und so hatten sich alle entsprechend anzupassen. Und Barbara meisterte diese Aufgabe in sehr souveräner Weise. Sie kontrollierte das Rennen von der Spitze weg. Nach einer sehr langsamen ersten Runde zog die Bad Kötztingerin nach fünfhundert Metern das Tempo an und schon fiel das Feld der acht Läuferinnen auseinander. Mit einem langgezogenen Endspurt holte sie sich den Sieg in 2.15.59 Minuten und hatte damit den Einzug ins Finale am Samstag sicher. Für das hatten sich die drei Vorlaufsiegerinnen und die sieben weiteren Zeitschnellsten qualifiziert.

Der Endlauf der zehn zeitschnellsten U 18 800 m Meter Läuferinnen Deutschlands fand dann am Samstag um 16.50 Uhr statt.

Jetzt hieß es sich auf dieses Finale nochmals gründlich vorzubereiten um auch dort wieder eine gute Leistung abzurufen, denn zwei Läufe über die 800 m innerhalb von zwei Tagen sind in dieser Altersklassen nicht alltäglich. Nach einem guten Abendessen wurde das Hotel aufgesucht und sich früh schlafen gelegt.

Schon beim Frühstück am nächsten Morgen machte sich bei Barbara leichte Nervosität bemerkbar. Sie setzte sich innerlich doch etwas unter Druck, weil fast alle in ihrem Umfeld jetzt eine Medaille erwarteten. Dieses Gefühl ließ sie auch beim Einlaufen im Stadion nicht mehr los. So ging sie mit einem lauen Gefühl im Magen und mit schwerer Bürde an den Start im Finale über die 800 m. Ihre bisher schwerste Aufgabe in ihrer Laufbahn.

Den anderen neun Starterinnen ging es wahrscheinlich auch nicht anders.

Die große Favoritin Alina Schönherr aus Thüringen, Teilnehmerin an den U 18 Europameisterschaften in Tiflis, war als Schnellste gemeldet und hatte die erste Anwartschaft auf die Goldmedaille. Der Starter schickte dann die zehn Läuferinnen pünktlich um 16.50 Uhr auf die zwei Stadionrunden. Schon nach den ersten hundert Metern nahmen sie das Tempo raus und liefen alle im Pulk eine erste Runde in 67 Sekunden. Das war für die TVlerin nicht von Vorteil. Dann übernahm Schönherr die Führung und Plötz nahm gleich die Verfolgung auf. Leider konnte sie dem schnellen Antritt nicht ganz folgen, ging aber als Zweite bei der 600 Meter Marke in die letzte Kurve. Mit einem langen Endspurt versuchte sie sich von ihren Verfolgerinnen zu lösen. Diese hielten aber dagegen und so entwickelte sich ein harter Fight auf den letzen fünfzig Metern. Den konnte aber dann die langbeinige Läuferin aus der Bad Stadt für sich entscheiden. Da stand die Zeit von 2.13.42 Minuten nicht im Vordergrund. Meisterschaftsrennen haben ihren eigenen Charakter und sind nicht planbar.

Nach 2014 durfte sie auch heuer wieder die Silbermedaille bei der Siegerehrung entgegennehmen. Mit ihr freute sich auch Trainer Brandl. Zusammen haben sie seit September 2015 den Trainingsplan auf diese Meisterschaften ausgerichtet. Und der Plan ist aufgegangen. Vierfache bayerische Meisterin 2016 und jetzt der deutsche Vizemeistertitel. Sportlerherz was willst du mehr.

So verließ Barbara Plötz mit einem sehr guten Gefühl am Abend das Grenzlandstadion in Mönchengladbach und sie machten sich wieder auf die lange Rückreise in den Bayerischen Wald.

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