Das Team war der Star – Mädchenteam des TV Bad Kötzting holt sich den Bayerncup

Nach Platz drei im letzten Jahr schaffte die Mädchentruppe des TV Bad Kötzting in der Altersklasse U 16 heuer die Sensation und gewann in ihrer Altersklasse ganz überlegen die bayerische Mannschaftsmeisterschaft für Vereine.

Bereits um 6.30 Uhr mussten sie am Vatertag ins unterfränkische Kitzingen die weite Reise antreten, denn der erste Wettbewerb stand schon um 11.30 Uhr auf dem Zeitplan.

Es begann mit den 80 m Hürden bei der weiblichen U 16. Dreizehn Team aus ganz Bayern hatten in dieser Alterklasse gemeldet. Die meisten bestanden aus Startgemeinschaften oder LG-Teams. Für die Truppe von Trainer Alois Brandl ging als Erste das Geburtstagskind Alicia Inhofer, sie wurde erst 13.Jahre alt, an den Start. Und sie bestätigte ihre hervorragende Form und ließ mit einer fast perfekten Hürdentechnik alle ihre zum Teil zwei Jahre älteren Konkurrentinnen hinter sich. Mit neuer bayerischer Jahresbestleistung aller Schülerinnen von 12.02 Sekunden überquerte sie als Siegerin die Ziellinie. Mit dieser Zeit hätte sie sogar die Qualinorm für die deutschen Schülermeisterschaften unterboten, darf jedoch aufgrund ihres Alters dort noch nicht teilnehmen.

Als Zweite der Truppe musste dann Annalena Köppl im Diskuswurf in den Ring. Sie gab dort ihr Bestes und beendete als Vierte diesen Wettbewerb.

Für die dritte Disziplin, dem Kugelstoßen, hatte man Luisa Fischer gemeldet. Die zierliche Hochspringerin meisterte diese Aufgabe ganz hervorragend. Mit 9.04 m stellte sie sogar eine neue Bestleistung auf und beendete den Wettbewerb als gute Fünfte.

Nach drei Disziplinen lagen dann die TV-lerinnen auf Rang zwei. Über die 100 m stand dann Veronika Maurer im Startblock für die Bad Städterinnen. Auch sie bewältige ihre Aufgabe in sehr guter Manier und holte mit 13.50 Sekunden acht Punkte für ihre Mannschaft.

Beim Weitsprung, der dann als nächste Disziplin anstand, ging von Seiten der Brandltruppe Anna Hofmann an die Anlaufmarke. Sie war hier die Favoritin und so trat sie dann auch auf. Bereits im ersten Versuch übersprang sie die Fünfmeter-Marke und landete bei 5.17 m. Und dies war auch schon gleichzeitig die Siegerweite. Es kam nur mehr eine Springerin über fünf Meter, was auch mit dem starken, böigem Gegenwind zu tun hatte.

So lagen die TV-Mädel nach fünf der neun Disziplinen punktgleich mit dem TSV Endorf auf dem ersten Platz der angetretenen dreizehn Vereine. Die nächste Starterin aus der Pfingstrittstadt war dann Sophia Fröhlich über die 800m. Sie wusste heuer noch nicht wie sie die zwei Stadionrunden angehen sollte, denn es war ihr erster Wettkampf an diesem Tag. Trainer Brandl gab ihr die Marschroute auf, ja nicht die Führungsarbeit übernehmen, sondern im Verfolgerfeld aufzuhalten. Und dies beherzigte die Läuferin die ersten sechshundert Meter auch. Dann nahm sie nochmals Tempo auf und überholte noch zwei vor ihr liegende Athletinnen und lief mit neuer persönlicher Bestzeit von 2.25.02 Minuten als sicherer Zweite über die Ziellinie. Und diese zwölf errungenen Punkte taten dem Mannschaftsergebnis sehr gut. Jetzt war man auf einem Schlag sechs Punkte in Führung.

Die siebte Disziplin war dann der Hochsprung. Hier hatte dann Luisa Fischer ihren großen Auftritt. Sehr konzentriert und voller Motivation wollte sie einen guten Wettkampf abliefern. Und das tat sie dann in vorzüglicher Manier. Bei 1.46 m trennte sich dann die Spreu vom Weizen. Bei 1.52m waren nur mehr drei Springerinnen im Wettbewerb. Diese Höhe schafften dann auch alle drei, genauso die nächste Höhe von 1.55 m. Jetzt wurde die Sache dann spannend, weil es auch auf die Anzahl der Fehlversuch ankam. Die jetzt aufgelegten 1.58m rissen aber ihre Gegnerinnen im ersten Versuch, während das Bad Kötztinger Talent sie gleich mit einem blitzsauberen Sprung überflog. Jetzt hatte sie den Vorteil und konnte abwarten was ihre Konkurrentinnen machen würden. Die Springerin des LAC Quelle Fürth riss dreimal während die Athletin der LG Fichtelgebirge sie im dritten Versuch meisterte. Bei 1.61 m war aber dann für alle beide Schluss, so dass der Sieg nach Bad Kötzting geholt wurde. Jetzt betrug schon der Vorsprung dreizehn Punkte.

Als vorletzter Wettbewerb stand dann die 4×100 m Staffel auf dem Zeitplan. Hier galt es den Stab sicher ins Ziel zubringen um allen Eventualitäten aus dem Wege zu gehen. Mit drei Sicherheitswechseln liefen die vier Mädchen Alicia Inhofer – Luisa Fischer – Veronika Maurer und Anna Hofmann trotzdem noch mit 51.53 Sekunden eine neue Bestzeit. Nur die Staffel aus Fürth war um sieben hundertstel Sekunden schneller.

So hatten die Blauen aus der Bad Stadt vor dem letzten Wettbewerb, dem Speerwurf, bereits vierzehn Punkte Vorsprung und konnten gar nicht mehr vom ersten Platz verdrängt werden. Aber gerade im Speerwurf hatte man sich ebenfalls auf die volle Punktzahl eingestellt, denn mit Anna Hofmann hat der TV eine exzellente Speerwerferin. Und sie bestätigte dann auch ihrer Favoritenrolle. Im zweiten Versuch schleuderte sie den Speer auf 36.47 m und lag damit über fünf Meter vor der Zweitplazierten. Damit war ihnen der Sieg sicher und der bayerische Mannschaftstitel der Schülerinnen U 16 ging nach 2007 wieder in den Bayerischen Wald.

Überglücklich nahmen sie bei der Siegerehrung ihre verdiente Goldmedaille in Empfang und freuten sich ebenso wie ihr Trainer. Dieser Titel ist für ihn der wertvollste, weil er nur mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu erreichen ist. Und das kleine Bad Kötzting, hat den Leichtathletikhochburgen in Bayern wieder einmal ein Schnippchen geschlagen.

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