Erfolg und Pech lagen bei Bayerischen Meisterschaften nahe beieinander

– Die Erfolgswelle der Leichtathleten des TV Bad Kötzting reißt nicht ab –

Obwohl nicht alles nach Plan lief zeigten die sechs Athletinnen bei ihren bayerischen Meisterschaften in den Einzeldisziplinen hervorragenden Sport und gewannen zwei Gold- und je eine Silber- und Bronzemedaille.

Es waren zwei heiße Tage im unterfränkischen Hösbach vor den Toren Frankfurts. Die lange Reise hat sich aber für die Athletinnen des TV gelohnt.

Als erster Wettkampf standen die 80 m Hürdenläufe der Schülerinnen W 14 und W 15 auf dem Zeitplan. Eine der Paradedisziplinen der Schützlinge von Trainer Brandl. So hatten sich auch mit Alicia Inhofer, Veronika Maurer, Luisa Fischer in der W 14 und Anna Hofmann in der W 15 gleich vier von ihnen dafür qualifiziert. Aus den sechs Vorläufen kamen nur die Vorlaufsieger und eine weitere Zeitschnellste in das Finale der schnellsten sieben Sprinterinnen. Alicia Inhofer kontrollierte ihren Vorlauf und ging als klare Siegerin über die Ziellinie. Auch Veronika Maurer überquerte als Erste ihres Laufes die Ziellinie. Lediglich Luisa Fischer gelang dies nicht. Sie wurde Zweite in ihrem Vorlauf und leider reichte ihre Zeit nicht mehr für den Einzug ins Finale. Anna Hofmann spürte schon beim Warmlaufen ein leichtes Ziehen im Beuger, aber sie wollte trotzdem einen Start riskieren. Leider war der nicht von Erfolg beschieden. Bei jedem Take-off des Schwungbeins an der Hürde musste sie Geschwindigkeit heraus nehmen und sie lief sie dann auch nicht mit aller Kraft den Lauf zu Ende. So fand dann der Endlauf ohne eine der Favoritinnen statt.

Mit Alicia Inhofer und Veronika Maurer standen dann in der W 14 zwei Athletinnen aus der Bad Stadt im Finale über die 80m Hürden. Hier wollte vor allem Alicia ihre gute Form darstellen. Nach einem noch etwas verhaltenen Beginn auf den erster drei Hürden nahm das große Talent dann richtig Fahrt auf und war bei der siebten von acht Hürden schon in Führung. Leider unterlief ihr dann an der letzten Hürde ein kleiner Fehler und die schon fast sichere Goldmedaille war dahin. Nach einem bösen Sturz und kleineren Abschürfungen an Knien und Händen musste sie die anderen sechs Sprinterinnen an ihr vorbeiziehen lassen. So war die Enttäuschung der zurzeit besten 13jährigen Hürdenläuferin Deutschlands groß. Aber Trainer Brandl tröstete sie, denn sie hat ja die gleichen Meisterschaften nächstes Jahr nochmal vor ihr. Als überraschende Fünfte überquerte Veronika Maurer die Ziellinie. Sie findet immer mehr gefallen an den Hürden und dies bestätigte sie an diesem Wochenende.

Als nächster Wettbewerb stand dann der Speerwurf von Anna Hofmann auf dem Zeitplan. Nach der Verletzung vom Hürdenlauf war natürlich die große Frage, ob noch ein guter Wettkampf zustande kommen würde. Sie war zwar als Erste des Teilnehmerfeldes gemeldet, aber mit diesem Handicap zu werfen, war natürlich hinderlich. Sie wollte es aber versuchen und so stellte sie sich der Konkurrenz. Der erste Versuch war dann etwas verhalten um den Bewegungsablauf zu testen. Im zweiten Durchgang riskierte sie dann alles um sich nicht auf die letzten Versuche verlassen zu müssen. Und tatsächlich gelang Anna mit 36.40 m eine fantastische Weite und dies sollte auch gleichzeitig der Siegeswurf sein, denn keine ihre Gegnerinnen kam an diesem Tag an diese Weite heran.

Als nächste durfte sich Luisa Fischer in der Alterklasse W 14 mit dem Speer als Wurfgerät beschäftigen. Sie hatte hier keine Favoritenbürde zu tragen und konnte deshalb etwas befreiter antreten. Schon beim Einwerfen bemerkte aber Trainer Brandl, dass da heute etwas gehen würde. Nach 34.40m im ersten Durchgang steigerte sich das Allroundtalent im zweiten Versuch auf 36.24m und ging damit in Führung. Diese Weite hatte dann auch am Ende des Wettkampfes noch Bestand, denn keine andere Werferin kam nur annähernd heran. Das bedeutete dann die Goldmedaille, neue bayerische Jahresbestleistung und neuer persönlicher Rekord. Sie hätte auch noch mit ihren drei anderen Würfen den Sieg eingefahren.

Dies sind die ersten Goldmedaillen im Speerwurf bei bayerischen Meisterschaften, die Werferinnen des TV zu feiern haben.

Sophia Fröhlich hatte sich im 800 m Lauf in der Altersklasse W 14 für die Landesmeisterschaften qualifiziert. Sie musste gleich im ersten von drei Zeitläufen an den Start. Als Vorlaufschnellste konnte sie mit der Favoritenrolle nicht gut umgehen. Sie braucht eine schnellere Läuferin vor ihr, die das Tempo macht. Leider waren die zwei Runden dann etwas zu langsam. Sie wurde zwar Zweite in ihrem Lauf, aber im nachfolgenden zweiten Rennen waren nochmals zwei Läuferinnen schneller als sie. So blieb ihr in der Endabrechnung leider nur der undankbare vierte Platz.

Als Letzte des ersten Tages stand dann noch Elisabeth Plötz in der Alterklasse U 23 über die 800m an der Startlinie. Sie lief wieder ein beherztes Rennen über die zwei Stadionrunden. Immer auf den Fersen der Favoritin aus Karlstadt gab sie die zweite Position nie her und holte sich in neuer Jahresbestzeit von 2.14.56 Minuten die Silbermedaille. Sie hat in den letzten sechs Jahren immer eine Medaille von bayerischen Meisterschaften mit nach Hause gebracht.

Der Sonntag begann für Alicia Inhofer und Veronika Maurer mit den 100 m Läufer bereits um 10.30 Uhr. Beide waren gleich beim ersten Lauf hellwach und qualifizierten sich für die Zwischenläufe. Auch hier zeigten beide wieder eine tolle Vorstellung. Mit 13.10 Sekunden lief Alicia die viertschnellste Zeit und dies war zugleich auch die Endlaufteilnahme. Für Veronika blieb die Uhr bei 13.20 Sekunden stehen, was leider um eine hundertstel Sekunde nicht für das Finale der sieben schnellsten Sprinterinnen in der Altersklasse W 14 aus ganz Bayern reichte. Sie verbesserte aber ihre eigene Bestzeit um 7/100 Sekunden. Im Finale der 100 m gab dann Alicia Inhofer nochmals mächtig Gas und konnte sich auf 13.08 Sekunden steigern, was gleichzeitig die Einstellung ihrer Bestzeit bedeutete. Mit dieser Zeit belegte sie dann Rang vier; zeitgleich mit der Dritten.

Gleich nach dem Endlauf über die 100 m begann bei den Schülerinnen W 14 der Weitsprung. Hier waren dann die Kraft und auch die Konzentration von Alicia am Ende. Mit zwei ungültigen und einem weit vor dem Brett gesprungenen Versuch war der Weitsprung für sie beendet. Veronika Maurer dagegen zeigte sich nochmals von ihrer besten Seite. Schon beim ersten Versuch landete sie mit 4.93 m mit einer neuen Bestweit in der Grube. Sie steigerte sich dann im fünften Versuch auf ausgezeichnete 5.05 m. Diese Weite war dann in der Endabrechnung aller Springerinnen der hervorragende fünfte Platz.

Für Luisa Fischer stand dann inzwischen der Hochsprung auf dem Zeitplan. Leider kam sie hier mit dem Anlauf und Absprung nicht so zurecht. Mit übersprungenen 1.54 m landete sie auf Rang acht.

Im letzten Wettbewerb durfte Elisabeth Plötz noch über die 400 m in der Juniorinnenklasse an den Start. In einem beherzten Rennen holte sie sich mit 58.13 Sekunden – und neuer Jahresbestleistung für sie – den dritten Rang und wurde dafür mit der Bronzemedaille belohnt.

So gingen zwei heiße Tage in Unterfranken für die TV-lerinnen recht erfolgreich zu Ende. Mit etwas mehr Glück wäre eine noch größere Medaillenausbeute möglich gewesen.

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